Polizeikennzeichen
Polizeikennzeichen existieren in ihrer aktuellen Form seit 2007, als die Vergabe und das Aussehen von Behördenkennzeichen einer Neuregelung unterworfen wurde. Im Zuge dieser Reform entwickelten verschiedene Bundesländer eigene Schemata, nach denen seitdem Fahrzeuge der Polizei mit Nummernschildern ausgestattet werden. Polizeikennzeichen sind zwar Teil des Fahrzeugs, fallen allerdings nicht unter den Bereich der Fahrzeugtechnik, da es sich in der Regel um herkömmliche Nummernschilder ohne besondere Modifikationen handelt.
Einzig Berlin, Bremen und Hamburg, die drei Stadtstaaten unter den Bundesländern, verblieben bei dem alten Vergabemuster, bei dem das Landeskürzel (B für Berlin, HB für Bremen und HH für Hamburg) eine drei- oder vierstellige Zahlenreihe hinter der Anfangsziffer 3 oder 7 folgte. So ergibt sich für ein Polizeikennzeichen in Berlin beispielsweise folgende Kombination: B 7xxx.
Die restlichen Bundesländer verwenden jeweils eigene Regelungen für ihre Polizeikennzeichen. Das bundesweit am weitesten verbreitete System wird von den fünf Bundesländern Baden-Württemberg, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz sowie dem Saarland genutzt. Dabei setzen alle genannten Länder ihre jeweiligen Länderkürzel gefolgt von der Ziffernfolge 4-xxxx ein. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen verwendet zusätzlich die Kombinationen NRW 5-xxx und NRW 6-xxx für Motorräder sowie NRW 5-xxxx und NRW 6-xxxx für Pkw. Dieses standardisierte System erlaubt länderintern die Zulassung von Dienstwagen an einer zentralen Zulassungsstelle sowie den späteren einfachen Austausch dieser Dienstwagen ohne Ummeldung. Dieser Ansatz vereinfacht die Fahrzeugtechnik auch in Bezug auf Wartung und Instandhaltung der Polizeiflotte.
In anderen Bundesländern werden jeweils andere, teilweise auch normalen Polizei-Nummernschildern angepasste Vergabemuster genutzt. So verwendet die niedersächsische Polizei herkömmliche Nummernschilder, welche lediglich mit einem Hinweis darauf ausgestattet sind, ob das Fahrzeug aus dem Fuhrpark einer Polizeiinspektion (PI) oder Polizeidirektion (PD) stammt. In Bayern weisen die verschiedenen Nummernschilder der Polizei auf den Standort des jeweiligen Präsidiums hin, was eine direkte Zuordnung zu bestimmten Regionen erleichtert.
Hessen, Sachsen und Thüringen verwenden als Polizeikennzeichen ebenfalls herkömmliche Nummernschilder, die auf die jeweilige Landeshauptstadt ausgestellt sind und spezielle Buchstabenkombinationen enthalten. So folgen beispielsweise in Sachsen alle Polizeikennzeichen der Kennung DD Q xxxx, wobei "DD" auf Dresden verweist. Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein nutzen für die Nummernschilder der Polizei das jeweilige Landeskürzel sowie eine fünfstellige Zahlenkombination. In Mecklenburg-Vorpommern beginnt diese stets mit einer 3.
Die Bundespolizei verwendet die Kombination BP xx-xxx, wobei die zweistellige Zahlenkombination nach dem "BP" den Fahrzeugtyp näher bestimmt. Verschiedene Typen von Fahrzeugen, insbesondere Sonderfahrzeuge wie Einsatzwagen oder Transporter, lassen sich bereits anhand dieser Nummernschilder identifizieren. Dies erleichtert die Verwaltung und Koordination der unterschiedlichen Fahrzeuge innerhalb der Bundespolizei. Auch hier ist die Fahrzeugtechnik ein wichtiger Faktor, insbesondere bei der Wartung und Ausrüstung der Spezialfahrzeuge.
Konzeptionell eng verwandt mit den Polizeikennzeichen sind die Y-Kennzeichen der Bundeswehr sowie die X-Kennzeichen der NATO. Auch für diese beiden Kennzeichentypen gelten spezielle Regelungen, die sie von den herkömmlichen Nummernschildern für zivile Fahrzeuge unterscheiden.
Polizei mit Kennzeichen auf dem Dach
Auf Fahrzeugen der Polizei ist das Nummernschild oder eine verkürzte Form desselben in einigen Bundesländern auch auf dem Dach oder der Motorhaube angebracht. Dafür wird die Kennung des Nummernschilds stark vergrößert und in einer sich vom Hintergrund abhebenden Farbe aufgebracht. Alternativ wird auch der Funkrufname des jeweiligen Fahrzeugs oder eine interne Kodierung verwendet.
Fahrzeuge der Polizei, die mit Nummernschild oder einem anderen individuellen Merkmal ausgestattet sind, können von Lufteinheiten wie Helikoptern deutlich einfacher erkannt und identifiziert werden. Dies erleichtert insbesondere in Einsatzsituationen die Kommunikation mit dem fraglichen Fahrzeug und sorgt für eine schnellere Koordination zwischen den verschiedenen Einsatzkräften. Auch wenn diese Kennzeichnung keinen direkten Einfluss auf die Fahrzeugtechnik hat, trägt sie wesentlich zur Effizienz der Einsätze bei.