Widerstandsklassen für Panzerung bei Sonderschutzfahrzeugen
Sonderschutzfahrzeuge verfügen über verschiedene Widerstandsklassen für die Panzerung. Diese Panzerung wird als Vehicle Resistance (VR) bezeichnet und die dazugehörigen Klassen von eins bis zehn unterteilt. Dabei ist VR1 die geringste Panzerung, während VR10 das Maximum ausgibt. Manche Widerstandsklassen werden lediglich mit „B“ ausgegeben, was jedoch keiner Norm entspricht. Dabei handelt es sich nur selten um gepanzerte Fahrzeuge und viel mehr um Fahrzeuge, in denen einzelne Komponenten besonders geschützt sind. Dies birgt allerdings ein großes Gefahrenrisiko für die Insassen sowie die transportierte Ware.
Um die Vehicle Resistance zu bestimmen, werden Kaliber, Schussentfernung, Auftreffgeschwindigkeit, Waffenart und Geschossenergie betrachtet. VR1 schützt beispielsweise vor einem Kleinkalibergewehr bei einer Schussentfernung von etwa zehn Metern, einer Auftreffgeschwindigkeit von etwa 360 Metern pro Sekunde und einer Geschossenergie von 168 Joule. Dagegen sind die Widerstandsklassen VR6 bis einschließlich VR9 auch für Sturmgewehre geeignet. Unterschieden werden sie lediglich in den Kalibern, der Auftreffgeschwindigkeit sowie der Energie der Geschosse. VR10 schützt zusätzlich vor Gewehren, die mit einer Geschossenergie von 3.846 Joule eintreffen.
Mit dem ballistischen Schutz werden beispielsweise Geldtransporter oder Fahrzeuge ausgestattet, die bei kriminellen Angriffen wie Raubüberfällen zum Einsatz kommen. Die Widerstandsklasse VR7 und höher richtet sich in erster Linie an Sicherheitsbehörden, die Verfassungsorgane sowie ausländische Gäste in den gepanzerten Fahrzeugen transportieren. Beim Sonderfahrzeugbau des Militärs kommen die Widerstandsklassen nur selten zur Verwendung. Um der erhöhten Gefahr durch Artillerie gerecht zu werden, bestehen hier weitereichende Standardisierungen wie die STANAG 4569.