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Wechselladersysteme

Wechselladersysteme sind ein zentraler Bestandteil moderner Sonderfahrzeuge, insbesondere bei der Feuerwehr, der Bundeswehr sowie bei verschiedenen anderen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Diese Systeme der Wechsellader ermöglichen es, Container oder spezielle Aufbauten schnell und effizient auf Fahrzeuge, die auf Lastkraftwagen basieren, zu laden und zu entladen. Durch die Modularität dieses Systems können die Fahrzeuge flexibel und multifunktional eingesetzt werden, was eine bessere Ressourcennutzung und niedrigere Betriebskosten bedeutet.

Aufbau und Funktionsweise

Wechselladersysteme bestehen im Wesentlichen aus einer fest auf dem Fahrgestell des Fahrzeugs installierten Ladeeinrichtung, die es erlaubt, austauschbare Abrollbehälter oder Plattformen aufzunehmen und zu transportieren. Diese Container können vielfältige Aufgaben erfüllen, angefangen bei der Materiallogistik, zum Beispiel dem Transport von Flüssigkeiten wie Trinkwasser oder Kraftstoff, indem der Wechselader mit Tanks bestückt wird. Des Weiteren kann ein Wechsellader mit Wohncontainer anstelle des Wechselladers mit Tank der Unterbringung von Personal oder der Einrichtung von mobilen Infrastrukturen wie Feldlazaretten oder Laboren dienen.

Es gibt verschiedene technische Lösungen für Wechselladersysteme, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben:

  1. Unterfahrsystem: Ein System, bei dem der Behälter durch das Fahrzeug unterfahren und aufgenommen wird. Dieses System hat sich jedoch im Feuerwehrwesen nicht bewährt.
  2. Schwenkarmsystem (Absetzkipper): Hierbei heben zwei seitliche Schwenkarme den Behälter auf das Fahrzeug. Dieses System war eines der frühesten Wechselladersysteme und wurde in einigen deutschen Feuerwehren eingesetzt.
  3. Seilsystem (Gleitkipper): Bei diesem System wird der Container mithilfe von Seilen auf eine schräge Abladevorrichtung gezogen. Dieses System wurde weitgehend durch das Hakensystem ersetzt.
  4. Hakensystem: Heute ist das Hakensystem der Standard für Wechsellader mit Tanks oder Containern. Hierbei zieht ein hydraulisch bewegter Haken den Abrollbehälter auf das Fahrzeug.
  5. Niederflurhubwagen: Diese spezialisierten Fahrzeuge, fast ausschließlich von der Firma Ruthmann gefertigt, werden vor allem in der chemischen Industrie eingesetzt.

Einsatz im Militär

Im militärischen Kontext, insbesondere bei der Bundeswehr, wurden Wechselladersysteme speziell weiterentwickelt, um den anspruchsvollen Bedingungen im Einsatz gerecht zu werden. Ein prominentes Beispiel der Bundeswehr ist das Multi-System (Mechanisierte Umschlag-, Lager- und Transport-Integration), das auf einem zivilen Abrollbehältersystem basiert und mithilfe eines Greifarms Container auf- und ablädt. Die Weiterentwicklung dieses Systems, bekannt bei der Bundeswehr als „Multi 2“, verfügt über eine integrierte Panzerung, die den Insassen Schutz bietet. Dieses System ist nicht nur auf die LKW der Bundeswehr beschränkt, sondern wird auch von anderen Armeen wie dem österreichischen Bundesheer, der British Army und der US Army verwendet.

Wechselladersysteme im militärischen Einsatz bieten eine hohe Flexibilität und tragen wesentlich zum schnellen Aufbau von Infrastruktur in Einsatzgebieten bei. Sie ermöglichen den Transport von Truppen, Material oder Flüssigkeiten und unterstützen so die logistischen Anforderungen moderner militärischer Operationen.

Dies alles bedeutet, dass Wechselladersysteme ein entscheidender Faktor für die Flexibilität und Effizienz von Sonderfahrzeugen im zivilen wie im militärischen Bereich sind und insbesondere für die Ausstattung der LKW der Bundeswehr maßgeblich sind. Durch die Möglichkeit, verschiedene Aufbauten schnell zu wechseln, wird die Vielseitigkeit der Fahrzeuge erheblich gesteigert. Dies führt zu einer besseren Ressourcennutzung und hilft, Kosten zu senken und den Personal- und Wartungsaufwand zu reduzieren. Im militärischen Einsatz bieten diese Systeme zudem einen erheblichen taktischen Vorteil, indem sie den schnellen Aufbau von Einsatzinfrastrukturen unterstützen.

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