Reverse Engineering
Reverse Engineering bezeichnet den Prozess, bei dem mithilfe von modernen optischen sowie taktilen Messsystemen eine exakte Nachbildung eines bereits bestehenden Fahrzeugteils entsteht. Ziel ist es, dass sich dieses Teil im Anschluss perfekt in ein bestehendes System einfügen kann.
Gerade bei älteren Modellen im Militäreinsatz kann es vorkommen, dass die Ersatzteilbeschaffung zu einem schwierigen Prozess wird. An dieser Stelle setzt Reverse Engineering an: Sollten 3D-Scans von Autos beziehungsweise anderen Militärfahrzeugen oder Zeichnungen eines bestimmten Bauteils fehlen, werden Konstruktionselemente eines Bauteils erfasst und dann mit einer Flächenrückführung in präzise CAD-Datensätze umgewandelt. Die Erfassung erfolgt durch fotooptische und lasergestützte 3D-Scanner sowie bei größeren Objekten durch Fotogrammetrie. Aus diesen Datensätzen kann zunächst ein Prototyp, und nach dessen Überprüfung im Erstmusterprüfbericht eine originalgetreue Reproduktion dieses geforderten Teils erstellt werden.
Reverse Engineering ist zudem Teil des Entwicklungsprozesses neuer Teile und Gesamtkonzepte. Bereits in der Planungsphase werden bereitgestellte Module dem oben beschriebenen Messverfahren unterzogen, und am Computer detaillierte Modelle erstellt, die in den Fertigungsprozess miteinbezogen werden können. So wird sichergestellt, dass neue beziehungsweise modifizierte Teile mit dem ursprünglichen Fahrzeug kompatibel sind. Mit Reverse Engineering und 3D-Scans der Autos und anderen Fahrzeuge können zum Beispiel leichtere oder standfestere Teile konzipiert sowie hergestellt werden.