Kommandowagen
Ein Kommandowagen (KdoW) ist ein speziell ausgerüstetes Fahrzeug, das in Deutschland hauptsächlich als Kommandowagen der Feuerwehr, als Kommandowagen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und als Kommandowagen des DRK (Deutsches Rotes Kreuz) eingesetzt wird, um Einsätze schnell und effizient zu koordinieren. Diese Fahrzeuge, die zur Kategorie der Einsatzleitwagen (ELW) gehören, ermöglichen den Führungskräften, schnell an der Einsatzstelle einzutreffen, die Lage zu erkunden und die notwendigen Entscheidungen zu treffen, bevor weitere Kräfte eintreffen. Sie bieten eine mobile Einsatzzentrale für kleine bis mittlere Einsätze.
Normierung und Ausstattung
Ein Kommandowagen muss in Deutschland der Norm DIN 14507-5 entsprechen, um als solcher anerkannt zu werden. Diese Norm legt verschiedene Anforderungen fest, wie das Fahrzeuggewicht, die Ausstattung und die Mindestbesatzung. Gemäß der Norm muss der Kommandowagen ein Gewicht zwischen 1,7 und 3,5 Tonnen aufweisen und mindestens Platz für drei Personen bieten, einschließlich des Fahrers.
Kommandowagen basieren meist auf gängigen PKW-Modellen, wie Kombis, Vans oder Geländewagen, die den Vorteil haben, durch ihre Kompaktheit und Wendigkeit schneller als größere Einsatzfahrzeuge an der Einsatzstelle zu sein. Insbesondere der Allradantrieb ist ein wichtiger Faktor, wenn Einsätze in abgelegenen oder schwer zugänglichen Gebieten durchgeführt werden müssen, wie zum Beispiel bei Waldbränden oder Unfällen im unwegsamen Gelände.
Zu den typischen Ausstattungsmerkmalen eines Kommandowagens beispielsweise der Feuerwehr zählen:
- Funktechnik zur Kommunikation mit den Einsatzkräften
- Sondersignalanlagen wie Blaulicht und Martinshorn
- Atemschutzgeräte für die Erkundung in gefährlichen Umgebungen
- Führungsmaterialien wie Lagepläne und Tablets zur Einsatzkoordination
Vorteile eines Kommandowagens: Feuerwehr und DRK als Beispiele
Der Hauptvorteil eines Kommandowagens liegt in seiner Mobilität und Flexibilität. Da dieses Sonderfahrzeug auf einem herkömmlichen PKW basiert, kann es schneller als andere größere Einsatzfahrzeuge, wie zum Beispiel ein ELW der Feuerwehr, an der Einsatzstelle eintreffen. Dies ermöglicht es den Führungskräften, eine erste Lageerkundung durchzuführen und wichtige Entscheidungen zu treffen, bevor die großen Einheiten eintreffen.
Für kleinere Einsätze, die keine umfangreiche Ausstattung erfordern, bietet der Kommandowagen eine effiziente Möglichkeit, eine erste Koordination und Führung zu übernehmen. Besonders bei Feuerwehren, die oft auch in ländlichen Gebieten tätig sind, ist der schnelle Einsatz von großer Bedeutung. Hier ist der Allradantrieb ein entscheidender Vorteil, um auch in unwegsamen Gelände agieren zu können.
Abgrenzung Kommandowagen zum ELW bei der Feuerwehr
Im Gegensatz zum Kommandowagen ist der ELW der Feuerwehr deutlich kleiner und auf die Koordination von kleineren Einsätzen ausgelegt. Während der ELW nach der Norm DIN 14507-2 ausgerüstet ist und über eine deutlich umfangreichere Kommunikationstechnik sowie Platz für eine größere Besatzung verfügt, bleibt der Kommandowagen eher eine mobile Führungseinheit für begrenzte Einsätze. Fahrzeuge der Medizinischen Task Force sind zum Beispiel eher mit dem ELW der Feuerwehr vergleichbar und fallen nicht unter die Norm des Kommandowagens.
Das bedeutet, dass ein Kommandowagen für die Feuerwehr, ein Kommandowagen für das DRK oder die DLRG ein unverzichtbares Führungsinstrument auf deren Einsätzen ist. Mit seiner speziellen Ausstattung und der Möglichkeit, sich durch schwieriges Gelände zu bewegen, bietet er den Einsatzleitern die notwendige Mobilität und Kommunikationsmittel, um die ersten entscheidenden Maßnahmen zu ergreifen. So sorgt er dafür, dass Einsätze schon in der Anfangsphase optimal koordiniert werden können.