Elastomere Panzerung
Eine elastomere Panzerung schützt vor Erosion, Korrosion, Kavitation und Verschleiß. Ihre Zusammensetzung basiert auf Polyurethan und die gummiartigen Eigenschaften machen den Werkstoff enorm resistent gegen dynamische beziehungsweise aggressive Einwirkungen. Dazu gehören Vibrationen, Reibungen, Abrasionen und Schläge. Außerdem erlauben die thermoplastischen Elastomere eine hohe Resistenz gegenüber Hitzeeinwirkung und besitzen darüber hinaus eine gute elektrische Durchschlagsfestigkeit.
Die Schichten der elastomeren Panzerung lassen sich auf praktisch allen festen Oberflächen applizieren. Dazu gehören metallische, nicht-metallische und sogar Oberflächen aus Gummi. Dadurch entsteht eine Vielzahl verschiedener Einsatzgebiete von Lebensmitteltransportern über Abfüllvorrichtungen und Turbinenrädern bis zu Walzen und Dichtungen. Seit relativ kurzer Zeit dienen die Elastomere außerdem als ballistischer Schutz bei mehrschichtigen Panzerungen. Dabei profitieren sie von ihrer Fähigkeit, kinetische Energie in Wärme zu verwandeln und ihren viskoelastischen Eigenschaften.
Im Sonderfahrzeugbau des Militärs ist es beispielsweise denkbar, eine elastomere Panzerung aufzubauen, indem eine Schicht der Elastomere zwischen einer äußeren Schicht von hochfestem Stahl und einer inneren Schicht von duktilem Stahl verarbeitet wird. Die Frontplatte dient dazu, das auftreffende Projektil zu zerstören, seine kinetische Energie zu verringen und auf eine größere Fläche zu verteilen. Die thermoplastischen Elastomere dämpfen die kinetische Energie weiter ein, sodass die duktile Rückplatte die Kräfte absorbieren kann und die kinetische Energie in Wärme und Deformationsenergie umwandeln kann. Durch das Zusammenspiel der drei Schichten können kleinkalibrige Projektile zuverlässig abgefangen werden. Der Vorteil gegenüber klassischen Stahlpanzerungen liegt im erheblich geringeren Gewicht bei ähnlicher und teils effizienterer Schutzwirkung.
